04-12-08 Live Attack! Dissection und Watain bitten zum Tanze im Rockclub!
Nach nunmehr fast achtjähriger Bühnenabstinenz beehren die schwedischen BlackMetal-Band Dissection endlich wieder deutsche Bühnen und Fans. Mit den ebenfalls schwedischen Kampfgefährten von Watain, die auf der hiesigen Europatournee als Vorband aufspielen, gaben Dissection ihr Stelldichein im Rockclub.
So gegen halb neun enterten mit kurzer Verspätung die Mannen von Watain die Bühne. Trotz gutem Sound und guter Songauswahl von den beiden Alben war die Stimmung bei den ca. 80 Leuten eher verhalten (bis auf einen Die-Hard-Fan, der drauf und dran war, die Bühne zu stürmen). Erst bei den letzten zwei Songs „I am the earth“ und „On horns impaled“ rotierten die ersten Matten.
Nach gut 45 Minuten war dann Schicht im Schacht. Watain ernteten kurzen Applaus und dann bewegte sich der Großteil der Anwesenden in Richtung Theke und Merchandise-Stand – natürlich in freudiger Erwartung auf die kommenden Dissection. Schade eigentlich, denn Watain hatten es verstanden eine wahrhaft düstere Atmosphäre zu kreieren.
Als dann um 22:00 Uhr das unheilschwangere Intro „At the fathomless dephts“ aus den Boxen schallte, war die Stimmung unter den nunmehr 250 Gestalten schon deutlich angeheizt. Was dann folgte, war ein sehr energiegeladenes Set, wo sich von „The somberlain“, „Frozen“ oder „Heaven´s damnation“ bis hin zu „Night´s blood“ und „Soulreaper“ Klassiker an Klassiker reihte (gibt es eigentlich keine Klassiker?!?). Auch „Maha Kali“ von der gleichnamigen aktuellen MCD entpuppte sich als richtig guter Live-Stampfer, der zum Matteschwingen einlud. Alles in allem war die Setlist ein guter Querschnitt durch das Schaffen der Melodic-Black/Deather. Fans der Band wurden auf gar keinen Fall enttäuscht.
Zwar brauchte die Menge auch hier einige Zeit um in Fahrt zu kommen, doch nach dem dritten Song war der Funke auf das Publikum übergesprungen und es wurde allerorten nach Kräften abgeschädelt (für die Unwürdigen unter den Lesern: gemeint ist hier „headbanging“) und die Spielfreude war den Mannen um das einzig verbliebene Gründungsmitglied Jon Nödtveit auch deutlich anzumerken.
Nach mehreren „We-Want-More“-Chants gab es dann als krönenden Abschluss noch „A land forlorn“ als Zugabe. Danach verließ die Band die Bühne und hinterließ eine zufriedene Meute und die Feststellung, das Dissection nach all den Jahren keinen Deut von ihrer Klasse verloren haben, live immer noch eine Bank sind, nicht nur von ihrem einst aufgebauten Kultstatus zehren und daran auch die lange Zwangsunterbrechung sowie die nicht zu überzeugen wissende MCD „Maha Kali“ nichts ändern konnten.
(UND DAS NÄCHSTE MAL BITTE EIN BISSCHEN MEHR BEGEISTERUNG FÜR DIE VORBAND!)
Text: X-Ray & Daniel W.
Bilder: X-Ray